200.109 (19W) „Glock! Glock! Glock!" – Zur Kulturanalyse einer österreichischen Pistole

Wintersemester 2019/20

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
07.10.2019 16:00 - 18:00 N.1.71 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch „Glock! Glock! Glock!" – On cultural analysis of an Austrian pistol
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 8 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 07.10.2019
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Inhalt/e

Joschi Gudenus und H.C. Strache haben sich unwiderruflich in das österreichische Bild-Gedächtnis eingeschrieben. Im sogenannten Ibizia-Video nannte H.C. Strache als Akteur bei verschleierten Praktiken der Parteienfinanzierung auch den Namen Glock. Darauf nahm Gudenus eine Pose ein, in der er die Nutzung einer Glock-Pistole imitierte (‚Luftpistole‘). Im Anschluß an das Ibizia-Video kam es zu zahlreichen Parodien (Stermann und Grissemann, Maschek, Extra 3 oder Fuzzman).

‘Die’ Glock ist eine Pistole, die Anfang der 1980er Jahre in der Südsteiermark für das österreichische Bundesheer entwickelt wurde. Sie sollte die Walther P38 ablösen, die noch aus der Zeit der Nazi-Wehrmacht in Gebrauch war. Eine Glock17 erhält man für 549 EUR im offiziellen Waffenhandel. Illegal soll sie um 1.700 EUR erhältlich sein. Glock gilt als Weltmarktführer in Sachen Pistolen-Export. Insbesondere mit der Ausstattung der us-amerikanischen Bundespolizei erlebte Glock einen kometenhaften Aufstieg. Die Glock-Pistole kam beim Amoklauf in Erfurt (2002) genauso zum Einsatz, beim Schulmassaker in Newtown, USA (2007) sowie beim Massenmord des Anders Breivik in Utoya, Norwegen (2011).

Kulturanalytisch interessant ist, dass die Glock-Pistole auch aus der internationalen Popkultur nicht mehr wegzudenken ist. Ihren Ausgang nahm diese Entwicklung in einer Folge von „Miami Vice“. In „Stirb Langsam II mit Bruce Willis hatte sie ihren ersten Blockbuster-Auftritt. Aber insbesondere im Gangster-Rap ist diese Waffe allgegenwärtig: „Mask and Da Glock“ (Three 6 Mafia), „Hand on the Glock“ (Cypress Hill) oder „Ain’t No Glock“ (TRU) tragen den Namen der Pistole bereits im Songtitel.

Die Glock-Familie genießt in Kärnten parteiübergreifend ein hohes Ansehen. Bei der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten an Gaston Glock (2014) wurde für den Waffenindustriellen ein “Ing.-Gaston-Glock-Marsch“ komponiert. Das Plakat für ihre Charity-Ereignisse ziert eine rosa Glock-Pistole, was wiederum das Einschreiten des österreichischen Werberats zur Folge hatte.  

 

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit visuellen, literarischen, musikalischen und anderen Repräsentationen der Glock-Pistole in der internationalen Popkultur sowie mit der Rolle der Glock-Dynastie in der Charity-Welt Kärntens ("Horses & Stars").

Es geht dabei insbesondere darum die ästhetischen Aspekte, aber auch die lokalen politischen Kontexte und Repräsentationen der Glock-Pistole kulturanalytisch zu untersuchen. Wir nähern uns der Glock-Pistole über bildanalytische, texthermeneutische und ethnografische Verfahren. In einer angewandten Perspektive versuchen wir am Ende eine Idee für einen Kunstwettbewerb mit der Glock-Pistole zu entwickeln.  

Literatur

Wird zu Seminarbeginn bekanntgegeben.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Anwesenheit (mindestens 80 %), aktive Diskussionsbeteiligung, Referat und schriftliche Seminararbeit

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 842, Version: 12W.1)
    • Fach: Theorien und Methoden der Kulturwissenschaft (Pflichtfach)
      • Modul: Kulturwissenschaftliche Perspektiven und Forschungsfelder
        • Kultur als Handlungsfeld ( 2.0h SE / 4.0 ECTS)
          • 200.109 „Glock! Glock! Glock!" – Zur Kulturanalyse einer österreichischen Pistole (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Masterstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 842, Version: 12W.1)
    • Fach: Kulturvermittlung und Kommunikation (Pflichtfach)
      • Modul: Kultur und Gesellschaft
        • Kultur und Ökonomie ( 2.0h SE / 4.0 ECTS)
          • 200.109 „Glock! Glock! Glock!" – Zur Kulturanalyse einer österreichischen Pistole (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Masterstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 842, Version: 12W.1)
    • Fach: Kulturwissenschaftliche Vertiefung (Wahlfach)
      • Modul: Kultur als Handlungsfeld
        • Kultur als Handlungsfeld ( 6.0h VO/SE / 12.0 ECTS)
          • 200.109 „Glock! Glock! Glock!" – Zur Kulturanalyse einer österreichischen Pistole (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Masterstudium Visuelle Kultur (SKZ: 655, Version: 18W.2)
    • Fach: Kultur als Zeichensystem (Wahlfach)
      • 9 Kultur als Zeichensystem ( 0.0h VO, SE, PM, VC, PS, KS, UE / 12.0 ECTS)
        • 200.109 „Glock! Glock! Glock!" – Zur Kulturanalyse einer österreichischen Pistole (2.0h SE / 6.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet