180.112 (19S) Geschichte und Theorie der Jugend- und Musikkulturen: Eine Einführung

Sommersemester 2019

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
13.03.2019 13:00 - 18:30 V.1.07 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Theory and history of youth culture and music culture: An introduction
LV-Art Proseminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 22 (30 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
LV-Beginn 13.03.2019
eLearning zum Moodle-Kurs

Zeit und Ort

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LV-Beschreibung

Inhalt/e

Kulturelle Orientierungen, Identitätsentwürfe und Selbstermächtigungen von Jugendlichen sind eng mit der Herausbildung eines (populären) Musikgeschmacks verbunden. (Pop-)Musikalische Vorlieben in Jugendkulturen dienen der soziokulturellen Abgrenzung nach außen und schaffen Zusammenhalt nach innen. (Pop-)Musik hat zum einen kollektivierende Funktionen, sofern sie als Musikkultur Zusammenhalt stiftet, zum anderen beeinflusst und formt (Pop-)Musik individuelle Stimmungen und Gefühle. Darüber hinaus kann (Pop-)Musik emanzipative und befreiende Wirkungen entfalten, zugleich aber auch regressive und ideologische Tendenzen verbreiten. Jugend- und Musikkulturen in ihrer großen Vielfalt sind ein (Zerr-)Spiegel gesellschaftlicher Verhältnisse und sind mit Blick auf diese Bezugs-rahmen zu betrachten. Im Rahmen von jugendlichen Sozialisationsprozessen spielt (Pop-)Musik eine erhebliche Rolle, es lässt sich aber auch Gesellschaftsanalyse an ihr exemplifizieren. Historisch betrachtet, ist (Pop-)Musik, neben Mode, Frisuren, Schmuck etc., der wichtigste sozialkommunikative Bestandteil von Jugendkulturen.

Der enge Zusammenhang von Jugend- und Musikkulturen lässt sich historisch begründen. Auch wenn es bereits vor den 1950er Jahren musikorientierte Jugendkulturen gab (Wandervogel, Swing-Jugend), entstehen diese massenwirksam und sich global ausbreitend erst ab den 1950er mit dem Rock’n’Roll. Seit dieser Zeit haben sich Jugend- und Musikkulturen nicht nur musikkulturell ausgeweitet und hochgradig sowohl innerhalb einzelner Szenen wie auch durch neue Szenen ausdifferenziert (Beat, Rock, Punk, Disco, Rap, Heavy Metal, Gothic, Grunge, Techno usw. auf der einen, Speed Metal, Thrash Metal, Black Metal, Death Metal usw. als Beispiel für den Heavy Metal-Bereich auf der anderen Seite), sondern im hohen Maße medialisiert und kommerzialisiert. Underground und Mainstream sind zwei Seiten derselben Medaille, deren Grenzziehungen sich stetig verändern.

Während Jugendlichkeit und Gegenwarts-/Zukunftsorientierung noch bis in die 1980er Jahre hinein ein wesentliches Merkmal der (Pop-)Musik war, ist seit den 2000er Jahren verstärkt ein Alterungsbewusstsein zu beobachten, das bis in die Musikkompositionen hineinwirkt, so dass (Pop-)Musikkulturen nicht mehr allein an Jugendlichkeit gebunden sind, sondern zu einem allgemeinen Alltagsphänomen der Freizeitkultur werden. Dies, wie auch die zunehmende Digitalisierung hat zur Folge, dass Jugend- und Musikkulturen sich ihrer eigenen Geschichte zuwenden und historisieren („Retromania“, Simon Reynolds). Historische Narrative und entsprechende musikalische Ausrichtungen spielen in beinahe allen Jugend- und Musikkulturen gegenwärtig eine zentrale Rolle.

Jugend- und Musikkulturen sind ohne Berücksichtigung ihrer gesellschaftlichen Kontexte kaum angemessen zu beschreiben. Soziale und kulturelle Umweltfaktoren, schicht- und geschlechtsspezifische sowie ethnische, räumliche und demografische Faktoren bilden wesentliche Einflüsse für das Verständnis von Jugend- und Musikkulturen. Ohne diese Faktoren sind Musik und Inhalte von Jugend- und Musikkulturen kaum zu verstehen.

Im Rahmen des Seminars setzen wir uns mit den theoretischen und historischen Zusammenhängen von Jugend- und Musikkulturen auseinander und versuchen, daraus Einsichten in deren Gegenwart zu erhalten. Der Schwerpunkt soll dabei auf die historische Entwicklung, Veränderung und Ausdifferenzierung von (Pop-)Musikkulturen liegen, dabei deren stilistisch-musikalische Inszenierungen in Bild und Ton mit berücksichtigen. Auf der Grundlage von Texten, Bildern, Musikvideos und Filmen erarbeiten wir uns exemplarisch Perspektiven auf ein allgegenwärtiges Phänomen heutiger Alltags- und Freizeitkulturen.

Link auf weitere Informationen

https://moodle.aau.at/course/view.php?id=24693

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Hausarbeit (Bachelor-Arbeit), Referat mit Ausarbeitung

 Literatur zum Kursablauf: wird rechtzeitig zur Verfügung gestellt

 

Referatsangebote sind im Kursablaufplan (siehe Moodle) gekennzeichnet (bei Interesse bitte mindestens 2 Themen angeben und schnellstmöglich per Mail anzeigen)

https://moodle.aau.at/course/view.php?id=24693

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften (SKZ: 641, Version: 16W.3)
    • Fach: Medien- und Kulturtheorie (Wahlfach)
      • Aspekte der Medienkultur ( 0.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 180.112 Geschichte und Theorie der Jugend- und Musikkulturen: Eine Einführung (2.0h PS / 4.0 ECTS)
          Absolvierung im 5. Semester empfohlen
  • Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften (SKZ: 641, Version: 09W.1)
    • Fach: Medienpädagogik und Cultural Studies (Pflichtfach)
      • Proseminar ( 2.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 180.112 Geschichte und Theorie der Jugend- und Musikkulturen: Eine Einführung (2.0h PS / 4.0 ECTS)
  • Bachelorstudium Medien- und Kommunikationswissenschaften (SKZ: 641, Version: 09W.1)
    • Fach: Medien und Gesellschaft (Wahlfach)
      • Proseminar ( 2.0h PS / 4.0 ECTS)
        • 180.112 Geschichte und Theorie der Jugend- und Musikkulturen: Eine Einführung (2.0h PS / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Diese Lehrveranstaltung ist keiner Kette zugeordnet