191.117 (22W) Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik.

Wintersemester 2022/23

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
04.10.2022 14:00 - 17:00 Online Off Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Bedingt durch die COVID-19-Pandemie können kurzfristige Änderungen bei Lehrveranstaltungen und Prüfungen (z.B. Absage von Präsenz-Lehreveranstaltungen und Umstellung auf Online-Prüfungen) erforderlich sein.

Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
Lehrende/r
LV-Titel englisch Social Epistemology. Philosphy of Science and Social Criticism.
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Onlinelehrveranstaltung
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 8
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch , Englisch
LV-Beginn 04.10.2022
eLearning zum Moodle-Kurs
Anmerkungen

Da einige TN nicht in Klagenfurt bzw. Österreich leben, findet die LV ausschließlich online statt. Wir treffen uns auf BIG BLUE BUTTON, eingebettet in die Moodle-Seite der LV. Alle angemeldeten Personen werden in der letzten Septemberwoche kontaktiert und vorläufig in die LV und Moodle aufgenommen, um am ersten Termin teilnehmen und sich bereits davor einen detaillierten Überblick über verschaffen zu können. 

Die Anwesenheit zur Einführung und Vorbesprechung am 4. Oktober ist Voraussetzung für eine Teilnahme. Beim ersten Termin werden Inhalte, Arbeitsweisen und Termine für Präsentationen besprochen und verbindlich vereinbart.

ALLE ORGANISATORISCHEN UND INHALTLICHEN INFORMATIONEN SIND AUF MOODLE ZU FINDEN!

Zeit und Ort

Beachten Sie bitte, dass sich aufgrund von COVID-19-Maßnahmen die derzeit angezeigten Termine noch ändern können.
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LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die Teilnehmenden können ihr eigenes wissenschaftliches Arbeiten in einem größeren wissenschaftstheoretischen und wissenspolitischen Kontext verorten. Sie konfrontieren ihre inhaltlichen Annahmen und wissenschaftlichen Praktiken mit historischen und aktuellen Standpunkten einer inter- und transdisziplinären Wissenschaftskritik.
Dabei entwickeln sie eigenständige Positionierungen in Bezug auf ihr disziplinäres Umfeld sowie hinsichtlich der wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bedeutung von (akademischer) Wissensproduktion weiter.

Zugleich ist das Seminar auch ein potenzieller Ort zur Entwicklung und Stärkung kollegialer Unterstützung in der Promotionsphase.

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Lektüre und strukturierte Diskussion von Theorietexten, ergänzt durch Filmausschnitte u.ä.

Vortrag der TN über das eigene Projekt (egal in welchem Stadium) mit intensivem Feedback durch peers und LV-Leitung

bewährte Formen der Textbearbeitung in Einzel- und Gruppenarbeit (peer-to-peer Feedback, kollegiale Beratung, heißer Stuhl u.ä.)

ggf. Live- und Skype-Diskussionen mit Expert_innen aus der gelebten Praxis des ‚doing academia‘ (auch auf Vorschlag der Teilnehmenden)

ggf. gezieltes Erproben von akademischen Formaten der Präsentation und Diskussion (Kurzvortrag, Diskutant_in, Moderation, Erstellen eines CfP, Verfassen von Abstracts und Gutachten) als Formen, die den Inhalt kritisch begleiten und reflektieren und zugleich das ‚doing academia‘ einüben

Inhalt/e

Kennenlernen und/oder Vertiefen von feministischer, post- und dekolonialer sowie marxistischer Wissenschaftstheorie und -kritik

Reflektieren der wissens- und gesellschaftspolitischen Funktion akademischer Wissensproduktion, ihrer Potenziale und Grenzen, ihrer Chancen und Herausforderungen

Bewusstmachen von individuellen und institutionellen Praktiken des ‚doing academia‘ vor dem Hintergrund dieser theoretischen Perspektiven und ihres historischen und gesellschaftspolitischen Kontexts

Verschränkung des Erfahrenen/Erarbeiteten mit dem eigenen Forschungsprozess und -projekt

Die LV bietet erstens eine Auseinandersetzung mit zentralen Konzepten aus der feministischen, post- und dekolonialen Theorie zum Zusammenhang von Wissen(schaft) und globalen Ungleichheitsverhältnissen. Dazu zählen etwa Standpunkttheorie, Kolonialität von Macht, Wissen und Sein, Geopolitik des Wissens, Körperpolitik des Wissens, Dekolonialität, Dekonstruktion, Trans- und Antidisziplinarität, epistemische Gewalt u.a. 

Da diese Ansätze aus unterschiedlichen Disziplinen kommen und auch für die spezifischen Kontexte der Teilnehmenden und ihrer PhD-Projekte nutzbar gemacht werden sollen, ist auch Inter- und Multidisziplinarität eine Querschnittsmaterie der LV. 

Zweitens werden die genannten wissenschaftstheoretischen Perspektiven also in Bezug auf die thematische, disziplinäre und theoretische Vielfalt der beteiligten Dissertant_innen konkretisiert und reflektiert.

Erwartete Vorkenntnisse

Fähigkeit und Bereitschaft zur Lektüre auch englischssprachiger theoretischer Texte, die nicht aus dem eigenen Fach kommen und daher intensiv (gemeinsam) erarbeitet werden müssen

Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik

Curriculare Anmeldevoraussetzungen

Die Teilnehmenden sollen bereits im Doktoratsstudium inskribiert sein. Unerheblich für eine Mitarbeit ist hingegen, wie weit fortgeschritten ihr Dissertationsprojekt ist.

Auch Post-Docs sind herzlich willkommen, sich mit ihrem aktuellen eigenen Forschungsvorhaben oder einer anderen wissenschaftstheoretisch-gesellschaftspolitischen Fragestellung zu beteiligen.

Literatur

Eine Lese- und Ressourcenliste wird in der ersten LV-Einheit zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch können Teilnehmende auch Texte zur gemeinsamen Bearbeitung vorschlagen (wird in der LV besprochen).

Beispielhafte Texte, die im Seminar diskutiert werden:

Biagioli, Mario/Lippman, Alexandra (2020): Gaming the Metrics. Misconduct and Manipulation in Academic Research. Cambridge/London.

Grosfoguel, Ramón (2013): The Structure of Knowledge in Westernized Universities. Epistemic Racism/Sexism and the Four Genocides/Epistemicides of the Long 16th Century. In: Human Architecture. Journal of the Sociology of Self-Knowledge XI(1): 73-90.

Icaza, Rosalba/Vázquez, Rolando (2013): Social Struggles as Epistemic Struggles. In: Development and Change 44(3): 683-704.

Lorey, Isabell/Neundlinger, Klaus (Hg.) (2012): Kognitiver Kapitalismus. Wien.

Mendel, Iris (2015): WiderStandPunkte. Umkämpftes Wissen, feministische Wissenschaftskritik und kritische Sozialwissenschaften. Münster.

Merchant, Carolyn (1983): The Death of Nature. Women, Ecology, and the Scientific Revolution. San Francisco.

Santos, Boaventura de Sousa (2014): Epistemologies of the South. Justice Against Epistemicide. Boulder.

Tuck, Eve/Yang, K. Wayne (2012): Decolonization is not a Metaphor. In: Decolonization: Indigeneity, Education & Society 1(1): 1-40.

Link auf weitere Informationen

http://epistemicviolence.aau.at/index.php/de/startseite/

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Diskussion in der LV

Bearbeitung  von Texten allein und  in der Gruppe

Kurzpräsentationen von Textinhalten und eigenem Forschungsprojekt

peer-to-peer Feedback

Prüfungsinhalt/e

Inhalte der Basistexte und Diskussionen

Analyse von ersten Erfahrungen im Tätigkeitsfeld Wissenschaft, Forschung & Universität

Verortung des eigenen Forschungsprojekts in wissenschaftstheoretischer Hinsicht und Reflexion dieses Standpunkts in gesellschaftspolitischer Hinsicht

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

regelmäßige Teilnahme und aktive Beteiligung an Diskussionen

Lesen und Bearbeiten von Basistexten zwischen den Einheiten

gegenseitige Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Forschungsprojekte aller Beteiligten

Skizze, Weiterentwicklung oder Vertiefung eines potenziellen Kapitels über die die wissenschaftstheoretische Verortung und Reflexion in der Dissertationsschrift

Beurteilungsschema

mit/ohne Erfolg teilgenommen Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Doktoratsstudium Doktoratsstudium der Philosophie (SKZ: 500, Version: 18W.1)
    • Fach: Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums (Pflichtfach)
      • Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums ( 0.0h XX / 32.0 ECTS)
        • 191.117 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik. (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Doktoratsstudium Doktoratsstudium der Philosophie (SKZ: 500, Version: 12W.4)
    • Fach: Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums (Pflichtfach)
      • Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums ( 16.0h XX / 32.0 ECTS)
        • 191.117 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik. (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Doktoratsstudium Doktoratsstudium der Philosophie (SKZ: 792, Version: 12W.4)
    • Fach: Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums (Pflichtfach)
      • Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums ( 16.0h XX / 32.0 ECTS)
        • 191.117 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik. (2.0h SE / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Sommersemester 2021
  • 560.601 SE Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h / 4.0ECTS)
Sommersemester 2020
  • 560.050 SE Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h / 4.0ECTS)