521.321 (23S) Textinterpretation

Sommersemester 2023

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
08.03.2023 12:30 - 14:00 N.1.42 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Interpretation of Literary Texts
LV-Art Vorlesung-Kurs (prüfungsimmanente LV )
LV-Modell Blended-Learning-Lehrveranstaltung
Online-Anteil 30%
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 3.0
Anmeldungen 14 (35 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch
LV-Beginn 08.03.2023
eLearning zum Moodle-Kurs
Seniorstudium Liberale Ja

Zeit und Ort

Liste der Termine wird geladen...

LV-Beschreibung

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

  • Interpretationen literarischer Texte mittels differenter Methoden
  • Gemeinschaftliche und individuelle Erschließung wissenschaftlicher Texte
  • (Methoden)Diskussionen 

Inhalt/e

»Bekämpfen Sie das häßliche Laster der Interpretation! 
Bekämpfen Sie das noch häßlichere Laster der richtigen Interpretation!« 

  - Hans Magnus Enzensberger (1976)


Im August 1976 trat Hans Magnus Enzensberger vor die illustre Versammlung der American Association of Teachers und wagte in einer Rede unter dem Titel "Bescheidener Vorschlag zum Schutze der Jugend vor den Erzeugnissen der Poesie" eine provokante Zuspitzung betreffend die zeitgenössische Relevanz der Textinterpretation. "Auch der harmloseste Gegenstand nämlich kann [...] gemeingefährlich werden, wenn er [...] in verbrecherische Hände fällt", erklärte der deutsche Dichter und unterstrich seine These mit plakativen Beispielen wie dem "friedliche[n] Zwiebelmesser in der Faust des Amokläufers, de[m] hilfreiche[n] Sicherheitsstecker in der Hand des Psychiaters, der wieder mal einem aufsässigen Patienten einen Elektroschock verpaßt - und [...] [dem] harmlose[n] Gedicht in der Aktentasche des Deutschlehrers." (Enzensberger 1976: Z. 8f.)

Die Textinterpretation gilt unbestritten als eine der wissenschaftlichen Kernkompetenzen - doch: "Was ist ein [...] Text und was heißt es, ihn zu verstehen?" (vgl. Frank 1990, Jahraus 2004). Wie gelingt eine wissenschaftliche Textinterpretation und gibt es so etwas wie die "richtige Interpretation" eines Textes überhaupt? Ausgehend von Enzensbergers Bescheidenem Vorschlag werden wir uns im Semesterverlauf diesen und weiteren drängenden Fragen annähern. 

Werkzeug statt Waffe: Ins Zentrum des Kurses rücken sowohl klassische Positionen (Hermeneutik, Strukturalismus) als auch rezeptionsästhetische Methoden (Poststrukturalismus, Dekonstruktion) und jüngere methodische Modelle (Intertextualität, Ethnografie, Soziologien, Anthropologien, Visual/Gender/Queer Studies, Biopoetik, Raumtheorie). Am konkreten Beispielen werden wir die theoretischen Grundlagen nicht nur reflektieren und kritisch beleuchten, sondern zugleich praktisch anwenden.

Zitierte Literatur:
Hans Magnus Enzensberger: »Bescheidener Vorschlag zum Schutze der Jugend vor den Erzeugnissen der Poesie.« In: Ders.: Mittelmaß und Wahn. Gesammelte Zerstreuungen. Frankfurt a.M. 1988, S. 23-41.
Manfred Frank: »Was ist ein literarischer Text und was heißt es, ihn zu verstehen?« In: Ders.: Das Sagbare und das Unsagbare. Studien zur deutsch-französischen Hermeneutik und Texttheorie. Frankfurt a.M. 1990, S. 121-195.
Oliver Jahraus: Literaturtheorie. Theoretische und methodische Grundlagen der Literaturwissenschaft. Tübingen/Basel 2004. 

Erwartete Vorkenntnisse

keine

Curriculare Anmeldevoraussetzungen

keine

Literatur

Texte und/oder Auszüge aus relevanten Publikationen werden den Student:innen via Moodle zur Verfügung gestellt.

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

  • Kontinuierliche Mitarbeit,
  • eine schriftliche Textinterpretation (Deadline: 02.05.2023),
  • schriftliche Abschlussprüfung (Termin: 28.06.2023).

Prüfungsinhalt/e

LV-Inhalte = Prüfungsinhalte

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

Beurteilungskriterien

  • 40 % Aktive Mitarbeit und Moodle-Quizzes (26 Punkte)
  • 23 % Schriftliche Textinterpretation (15 Punkte)
  • 37 % Schriftliche Abschlussprüfung (24 Punkte)

Notenschlüssel

  • 65 – 58 Punkte ... Sehr gut
  • 57 – 50 Punkte ... Gut
  • 49 – 42 Punkte ... Befriedigend
  • 41 – 33 Punkte ... Genügend
  • 32 –   0 Punkte ... Nicht genügend

Ein Plagiat führt automatisch zu einer negativen Endnote.

Beurteilungsschema

Note Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Bachelorstudium Germanistik (SKZ: 617, Version: 15W.1)
    • Fach: Neuere Deutsche Literatur (Pflichtfach)
      • 3.2 Textinterpretation ( 0.0h VK / 3.0 ECTS)
        • 521.321 Textinterpretation (2.0h VC / 3.0 ECTS)
  • Bachelorstudium Germanistik (SKZ: 617, Version: 17W.3)
    • Fach: Neuere Deutsche Literatur (Pflichtfach)
      • 3.2 Textinterpretation ( 0.0h VC / 3.0 ECTS)
        • 521.321 Textinterpretation (2.0h VC / 3.0 ECTS)
          Absolvierung im 3. Semester empfohlen

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Sommersemester 2024
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Wintersemester 2023/24
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2022
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2021
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2020
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Wintersemester 2019/20
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2019
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Wintersemester 2018/19
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2018
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Wintersemester 2017/18
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2017
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Wintersemester 2016/17
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)
Sommersemester 2016
  • 521.321 VC Textinterpretation (2.0h / 3.0ECTS)