120.411 (21W) Diversität und Ungleichheit im Bildungswesen / in der Gesellschaft aus einer historisch-systematischen Perspektive
Überblick
Weitere Informationen zum Lehrbetrieb vor Ort finden Sie unter: https://www.aau.at/corona.
- Lehrende/r
- LV-Titel englisch Diversity and inequality in education and society from a historical perspective.
- LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
- LV-Modell Blended-Learning-Lehrveranstaltung
- Online-Anteil 50%
- Semesterstunde/n 2.0
- ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
- Anmeldungen 19 (35 max.)
- Organisationseinheit
- Unterrichtssprache Deutsch
- mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch
- LV-Beginn 05.11.2021
- eLearning zum Moodle-Kurs
Zeit und Ort
LV-Beschreibung
Intendierte Lernergebnisse
Die Studierenden kennen verschiedene theoretische Konzepte bzw. Erklärungsmodelle zu Phänomenen von Bildungsungeichheit, Diversität und sozialer Selektion; sie verstehen institutionelle Mechanismen, die Bildungsungleichheit ermöglichen und begünstigen; sie verstehen sowohl Unterschiede auf der begrifflichen Ebene wie auch in der Interpretation von Ergebnissen emprischer Forschung und können eine eigene Haltung zu diesen Phänomenen entwickeln.
Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools
Die LV besteht aus Podcasts, virtuellen Präsenterminen sowie "echten" Präsenzterminen. Ergänzend wird Lektüre zur Verfügung gestellt, sowohl Pflichtlektüre als auch ergänzende Texte.
Inhalt/e
Die Frage nach Bildungsungleichheit und dem Umgang mit Diverstität soll im Rahmen dieses Seminars nicht nur auf der politisch - praktischen Ebene gestellt werden, sondern systematisch, d.h. mit Bezug auf die Bildungswissenschaft als Disziplin. Hier gilt ganz grundsätzlich zu fragen: Was sind eigentlich „Probleme“, denen sich die Erziehungswissenschaft annehmen muss? Welche Lösungen scheinen ihnen angemessen, ihrer Bearbeitung förderlich, dabei ethisch vertretbar und dem handelnden Personal zumutbar? Was heißt heute „professionelles“ pädagogisches Handeln, und vor allem, wer entscheidet, was das ist?
Die Bildungswissenschaft als Disziplin steht nicht nur öffentlich oft unter Legitimationsdruck, auch innerhalb der Disziplin sind Fragen ihrer normativen Dimension und Kraft, ihrer Positionierung im öffentlichen Diskurs, aber auch betreffend ihre Funktion in der Produktion von Handlungswissen und ihre Verstrickung in Zusammenhänge von Macht und Herrschaft teils kontrovers diskutiert, teils aber auch ausgeblendet oder systematisch verkannt. Klar ist, dass es weder eindeutige oder endgültige Erklärungsmuster für diese Fragen gibt. Klar ist aber auch, dass diese Fragen berücksichtigt werden müssen, wenn es um die Beschäftigung mit pädagogischen Problemen geht, und zumindest einige theoretische Erklärungsmodelle dazu vorliegen.
Dies gilt, hiervon geht die LV aus, ganz wesentlich für die Frage von Bildungsungleichheit und sozialer Selektion. Hier ist oft nicht klar, wovon überhaupt gesprochen wird; ebenso umkämpft ist, inwieweit es Aufgabe des Staates ist, diese zu mindern, oder der Selbstverantwortung des Individuums zukommt; ja sogar wird oft vertreten, dass dies notwendig, unausweichlich oder (in Bezug auf gegenwärtig existerende Beurteilungsverfahren) schlicht kein Problem ist,
Die LV möchte sich diesem Themenfeld gleichzeitig unter diskurstheoretischer, aber auch bildungssoziologischer Perspektive widmen. Sie fragt nach gesellschaftlichen Bedingungen und der diskursiven Formierung schulischer Praktiken ebenso wie nach der Bedeutung zentraler Begriffe, mit denen das Phänomen überhaupt erst perzipiert und gedeutet wird. Sie fragt nach Ausmaß von Ungleichheit, nach seiner öffentlichen Legitimation und diskutiert Strategien, wie sie überwunden werden könnte.
Prüfungsinformationen
Prüfungsmethode/n
Für den Leistungsnachweis ist eine Seminararbeit zu schreiben, die entweder transferorientiert oder theoretisch-konzeptiv angelegt ist (s.u.). Der Umfang soll rund 15 Seiten Reintext betragen, dies bei Times New Roman, Schriftgröße 12, Zeilenabstand 1,5 inkl. Cover und Literaturverzeichnis)
Prüfungsinhalt/e
Es sollte eine eigene Fragestellung gewählt und im Rahmen der Arbeit selbstständig bearbeitet werden. Je nach Art der Fragestellung, sind folgende Arbeiten möglich:
Transferorientierte Arbeiten versuchen, sich einer aktuellen Fragestellung unter der Perspektive der vorgestellten Überlegungen und Inhalte zu nähern. Dabei soll gezeigt werden, dass die Theorien verstanden werden, und wie sie dabei helfen können, die Fragestellung zu bearbeiten. Solche Fragestellungen können z.B. eine bestimmte Entwicklung im Bildungsbereich wie etwa die standardisierte Reifeprüfung, die Neuorganisation von Lehr- und Lernsettings verbunden mit aktuellen Diskursen betreffen; aber auch gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse, die Konsequenzen für den Bildungsbereich haben könnten (z.B. Bereich der politischen Bildung, Fridays for future). Bei Unsicherheiten, ob eine Fragestellung geeignet ist, kann dies im Vorfeld mit mir rückgesprochen werden.
Theoretisch-konzeptive Arbeiten greifen einen theoretischen Ansatz oder ein bestimmtes Themenfeld auf und arbeiten sich (unter Zuhilfenahme weiterer Literatur) tiefer einen Aspekt ein, der im Rahmen der LV behandelt wurde.
Es könnte also entweder auf einer theoretischen Ebene durch Darstellung verschiedener Erklärungsmodelle (Z.B. Theorien zur Bildungsungleichheit bei Paul Willis, Basil Bernstein o.ä.) ein Thema bearbeitet werden; oder, indem zu einem Themenfeld Fakten und Positionen zusammengetragen und gegenübergestellt werden. Wiederum kann bei Unsicherheit, ob eine Fragestellung geeignet ist bzw. wie sie angelegt werden kann, das Vorhaben mit mir rückgesprochen werden.
Bei beiden Arbeitsformen soll eine persönliche Sichtweise dargelegt werden!
Beurteilungskriterien/-maßstäbe
Qualität, d.h. Plausibilität und Nachvollziehbarkeit der Argumentation, Anwendung wissenschaftlicher Standards und Ausrducksweise.
Beurteilungsschema
Note BenotungsschemaPosition im Curriculum
- Masterstudium Diversitätspädagogik in Schule und Gesellschaft
(SKZ: 545, Version: 20W.1)
-
Fach: Theorien und Modelle zu diversitätsbewusster Bildung in Schule und Gesellschaft
(Pflichtfach)
-
2.3 Diversität und Ungleichheit im Bildungswesen / in der Gesellschaft aus einer historisch-systematischen Perspektive (
0.0h SE / 4.0 ECTS)
- 120.411 Diversität und Ungleichheit im Bildungswesen / in der Gesellschaft aus einer historisch-systematischen Perspektive (2.0h SE / 4.0 ECTS) Absolvierung im 1., 2. Semester empfohlen
-
2.3 Diversität und Ungleichheit im Bildungswesen / in der Gesellschaft aus einer historisch-systematischen Perspektive (
0.0h SE / 4.0 ECTS)
-
Fach: Theorien und Modelle zu diversitätsbewusster Bildung in Schule und Gesellschaft
(Pflichtfach)
- Masterstudium Schulpädagogik
(SKZ: 545, Version: 09W.3)
-
Fach: Pflichtfächer
(Pflichtfach)
-
Modul: Theorien und Modelle schulbezogener Diverstität, Ungleichheit, Individualisierung und Differenzierung
-
Theorien und Geschichte schulischer Bildung (
2.0h VO, SE, VS / 4.0 ECTS)
- 120.411 Diversität und Ungleichheit im Bildungswesen / in der Gesellschaft aus einer historisch-systematischen Perspektive (2.0h SE / 4.0 ECTS)
-
Theorien und Geschichte schulischer Bildung (
2.0h VO, SE, VS / 4.0 ECTS)
-
Modul: Theorien und Modelle schulbezogener Diverstität, Ungleichheit, Individualisierung und Differenzierung
-
Fach: Pflichtfächer
(Pflichtfach)