560.050 (20S) Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik

Sommersemester 2020

Anmeldefrist abgelaufen.

Erster Termin der LV
26.03.2020 14:00 - 17:00 V.1.08 On Campus
... keine weiteren Termine bekannt

Überblick

Lehrende/r
LV-Titel englisch Social Epistemology. Philosphy of Science and Social Criticism.
LV-Art Seminar (prüfungsimmanente LV )
Semesterstunde/n 2.0
ECTS-Anrechnungspunkte 4.0
Anmeldungen 7 (15 max.)
Organisationseinheit
Unterrichtssprache Deutsch
mögliche Sprache/n der Leistungserbringung Deutsch , Englisch
LV-Beginn 26.03.2020
eLearning zum Moodle-Kurs
Anmerkungen

Alle Doktoratsstudierenden aller Fakultäten der AAU, die sich damit auseinandersetzen wollen, was ihr Dissertationsprojekt sowie ihr eigener Weg im Feld der Wissenschaft mit Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik zu tun haben, sind herzlich willkommen.

Da es hier um Diskussion und Kooperation geht, wird die durchgehende Anwesenheit bei den Terminen sowie aktive Mitarbeit vorausgesetzt.

In der ersten LV-Einheiten werden gegenseitige Erwartungen geklärt und Arbeitsweisen vereinbart.

Zeit und Ort

Liste der Termine wird geladen...

LV-Beschreibung

Intendierte Lernergebnisse

Die Teilnehmenden können ihr eigenes wissenschaftliches Arbeiten in einem größeren wissenschaftstheoretischen und wissenspolitischen Kontext verorten. Sie konfrontieren ihre inhaltlichen Annahmen und wissenschaftlichen Praktiken mit historischen und aktuellen Standpunkten einer inter- und transdisziplinären Wissenschaftskritik.
Dabei entwickeln sie eigenständige Positionierungen in Bezug auf ihr disziplinäres Umfeld sowie hinsichtlich der wissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Bedeutung von (akademischer) Wissensproduktion weiter.

Zugleich ist das Seminar auch ein potenzieller Ort zur Entwicklung und Stärkung kollegialer Unterstützung in der Promotionsphase.

Lehrmethodik inkl. Einsatz von eLearning-Tools

Lektüre und strukturierte Diskussion von Theorietexten, ergänzt durch Filmausschnitte u.ä.

bewährte Formen der Textbearbeitung in Einzel- und Gruppenarbeit (peer-to-peer Feedback, kollegiale Beratung, heißer Stuhl u.ä.)

Live- und Skype-Diskussionen mit Expert_innen aus der gelebten Praxis des ‚doing academia‘ (ggf. auch auf Vorschlag der Teilnehmenden)

gezieltes Erproben von akademischen Formaten der Präsentation und Diskussion (Kurzvortrag, Diskutant_in, Moderation, Erstellen eines CfP, Verfassen von Abstracts und Gutachten) als Formen, die den Inhalt kritisch begleiten und reflektieren und zugleich das ‚doing academia‘ einüben

Inhalt/e

Kennenlernen und/oder Vertiefen von feministischer, post- und dekolonialer Wissenschaftstheorie und -kritik

Reflektieren der wissens- und gesellschaftspolitischen Funktion akademischer Wissensproduktion, ihrer Potenziale und Grenzen, ihrer Chancen und Herausforderungen

Bewusstmachen von individuellen und institutionellen Praktiken des ‚doing academia‘ vor dem Hintergrund dieser theoretischen Perspektiven und ihres historischen und gesellschaftspolitischen Kontexts

Verschränkung des Erfahrenen/Erarbeiteten mit dem eigenen Forschungsprozess und -projekt

Die LV bietet erstens eine Auseinandersetzung mit zentralen Konzepten aus der feministischen, post- und dekolonialen Theorie zum Zusammenhang von Wissen(schaft) und globalen Ungleichheitsverhältnissen. Dazu zählen etwa Standpunkttheorie, Kolonialität von Macht, Wissen und Sein, Geopolitik des Wissens, Körperpolitik des Wissens, Dekolonialität, Dekonstruktion, Trans- und Antidisziplinarität, epistemische Gewalt u.a. 

Da diese Ansätze aus unterschiedlichen Disziplinen kommen und auch für die spezifischen Kontexte der Teilnehmenden und ihrer PhD-Projekte nutzbar gemacht werden sollen, ist auch Inter- und Multidisziplinarität eine Querschnittsmaterie der LV. 

Zweitens werden die genannten wissenschaftstheoretischen Perspektiven also in Bezug auf die thematische, disziplinäre und theoretische Vielfalt der beteiligten Dissertant_innen konkretisiert und reflektiert.

Erwartete Vorkenntnisse

Fähigkeit und Bereitschaft zur Lektüre auch englischssprachiger theoretischer Texte, die nicht aus dem eigenen Fach kommen und daher intensiv (gemeinsam) erarbeitet werden müssen

Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik

Curriculare Anmeldevoraussetzungen

Die Teilnehmenden sollen bereits im Doktoratsstudium inskribiert sein. Unerheblich für eine Mitarbeit ist hingegen, wie weit fortgeschritten ihr Dissertationsprojekt ist.

In begründeten Fällen werden auch Studierende aufgenommen, deren MA-Arbeiten sich mit wissenschaftstheoretischen Fragestellungen beschäftigen (über die formale Anrechnung ist dann mit dem jeweiligen Institut selbst zu verhandeln).

Literatur

Eine Lese- und Ressourcenliste wird in der ersten LV-Einheit zur Verfügung gestellt. Auf Wunsch können Teilnehmende auch Texte zur gemeinsamen Bearbeitung vorschlagen (wird in der LV besprochen).

Beispielhafte Texte, die im Seminar diskutiert werden:

Grosfoguel, Ramón (2013): The Structure of Knowledge in Westernized Universities. Epistemic Racism/Sexism and the Four Genocides/Epistemicides of the Long 16th Century. In: Human Architecture. Journal of the Sociology of Self-Knowledge XI(1): 73-90.

Icaza, Rosalba/Vázquez, Rolando (2013): Social Struggles as Epistemic Struggles. In: Development and Change 44(3): 683-704.

Mendel, Iris (2015): WiderStandPunkte. Umkämpftes Wissen, feministische Wissenschaftskritik und kritische Sozialwissenschaften. Münster.

Merchant, Carolyn (1983): The Death of Nature. Women, Ecology, and the Scientific Revolution. San Francisco.

Santos, Boaventura de Sousa (2014): Epistemologies of the South. Justice Against Epistemicide. Boulder.

Tuck, Eve/Yang, K. Wayne (2012): Decolonization is not a Metaphor. In: Decolonization: Indigeneity, Education & Society 1(1): 1-40.

Link auf weitere Informationen

http://epistemicviolence.aau.at/index.php/de/person/

Prüfungsinformationen

Im Fall von online durchgeführten Prüfungen sind die Standards zu beachten, die die technischen Geräte der Studierenden erfüllen müssen, um an diesen Prüfungen teilnehmen zu können.

Prüfungsmethode/n

Diskussion in der LV

Bearbeitung  von Texten allein und  in der Gruppe

Kurzpräsentationen von Textinhalten und eigenem Forschungsprojekt

peer-to-peer Feedback

Prüfungsinhalt/e

Inhalte der Basistexte und Diskussionen

Analyse von ersten Erfahrungen im Tätigkeitsfeld Wissenschaft, Forschung & Universität

Verortung des eigenen Forschungsprojekts in wissenschaftstheoretischer Hinsicht und Reflexion dieses Standpunkts in gesellschaftspolitischer Hinsicht

Beurteilungskriterien/-maßstäbe

regelmäßige Teilnahme und aktive Beteiligung an Diskussionen

Lesen und Bearbeiten von Basistexten zwischen den Einheiten

gegenseitige Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Forschungsprojekte aller Beteiligten

Skizze, Weiterentwicklung oder Vertiefung eines potenziellen Kapitels über die die wissenschaftstheoretische Verortung und Reflexion in der Dissertationsschrift

Beurteilungsschema

mit/ohne Erfolg teilgenommen Benotungsschema

Position im Curriculum

  • Masterstudium Angewandte Kulturwissenschaft (SKZ: 842, Version: 12W.1)
    • Fach: Freie Wahlfächer (Freifach)
      • Freie Wahlfächer ( 0.0h XX / 12.0 ECTS)
        • 560.050 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Besonderer Studienbereich Besonderer Studienbereich Friedensstudien (SKZ: 900, Version: 05S)
    • Fach: Kernbereich I - Friedensforschung (Pflichtfach)
      • Grundlagen der Friedensforschung ( 2.0h / 4.0 ECTS)
        • 560.050 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Doktoratsstudium Doktoratsstudium der Philosophie (SKZ: 500, Version: 18W.1)
    • Fach: Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums (Pflichtfach)
      • Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums ( 0.0h XX / 32.0 ECTS)
        • 560.050 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Doktoratsstudium Doktoratsstudium der Philosophie (SKZ: 500, Version: 12W.4)
    • Fach: Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums (Pflichtfach)
      • Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums ( 16.0h XX / 32.0 ECTS)
        • 560.050 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h SE / 4.0 ECTS)
  • Doktoratsstudium Doktoratsstudium der Philosophie (SKZ: 792, Version: 12W.4)
    • Fach: Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums (Pflichtfach)
      • Studienleistungen gem. § 3 Abs. 2a des Curriculums ( 16.0h XX / 32.0 ECTS)
        • 560.050 Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h SE / 4.0 ECTS)

Gleichwertige Lehrveranstaltungen im Sinne der Prüfungsantrittszählung

Wintersemester 2022/23
  • 191.117 SE Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik. (2.0h / 4.0ECTS)
Sommersemester 2021
  • 560.601 SE Soziale Epistemologie. Wissenschaftstheorie und Gesellschaftskritik (2.0h / 4.0ECTS)