Gender Knowledge Shift? Diskurse und Zukunftserzählungen der Schule

Geschlecht ist als intra- und vor allem intersubjektive Kategorie der Subjektwerdung und Identifizierung fortlaufend in soziale Entwicklungen eingebunden und von gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen geprägt. Sozial- und (de)konstruktivistischen Ansätzen der Frauen*- und Geschlechterforschung sowie wissenssoziologisch-diskurstheoretischen Forschungsperspektiven folgend, prägen gesellschaftlich (re)produzierte, naturalisierte und internalisierte Geschlechter(miss)verhältnisse auch Erziehungs- und Bildungsfragen. Das bedeutet, auch gesellschaftliche Bildungsarchitekturen sowie das didaktisch-pädagogische Programm für die Schulen sind davon beeinflusst.

Mit Blick auf die Retraditionalisierungs- und Care-Problematiken in Zusammenhang mit Geschlecht, die sich aktuell durch Covid-19 zeigen, stellt sich umso dringender die Frage, wie Schule auf eine egalitäre Gesellschaft vorbereitet (hat). Am Beispiel von 25 Jahren schulischer Geschlechterpädagogik in Österreich wird im Vortrag der Frage nachgegangen, welches Geschlechterwissen das österreichische Bildungssystem seinen Schüler*innen für die Zukunft mit auf den Weg geben (wollte/will).