„I am First!“. Bildungsbiografien von Schüler*innen aus der Perspekti...

Soziale Bildungsungleichheit ist als (mögliches) Problemfeld ein unumgänglicher Gegenstand der empirischen Sozialforschung. Grundlegend für das Verstehen von Exklusionsdynamiken waren die empirischen Arbeiten und Theorieansätze von Pierre Bourdieu (mit Passeron 1971, mit Champagne 1997, vgl. auch Bourdieu 1997) sowie auch die LadStudies unter englischen Jugendlichen (Willis1981). Mit dem Mentoring-Projekt „BeFirst!“ der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) wird seit dem Schuljahr 2018/19 versucht, bereits in den Maturaklassen Jugendlichen aus nicht akademischen Haushalten zu erreichen. Im Jahr 2018 wurde das Mentoring-Projekt wissenschaftlich begleitet und wichtige Erkenntnisse zur Bildungsungleichheit, mit denen First Generation Studierende in ihren Entscheidungsprozessen im Hinblick auf die Aufnahme eines Hochschulstudiums konfrontiert waren, herausgearbeitet. Die Daten aus der Begleitstudie waren Stimulus und Ausgangspunkt für das grundlagenorientierte Forschungsprojekt „Be first!–aber wie? Perspektiven auf Beweggründe und Barrieren für oder gegen die Aufnahme eines Hochschulstudiums“ (2020-2022), das vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank (OeNB) gefördert wurde. Der Fokus der Studie lag in der Erarbeitung von strukturellen Barrieren sowie von expliziten und impliziten Beweggründen für oder gegen die Aufnahme eines Hochschulstudiums, die sich an den Entscheidungsfindungsprozessen der in das Projekt einbezogenen Jugendlichen beschreiben lassen.