Warum lernen Studierende so viel auswendig? Wie Prüfungen das Lernen ...

Hochschulprüfungen sind ein Dauerthema unter Studierenden und bestimmen das Lern- und Arbeitsverhalten wesentlich mit. Sie steuern zum Beispiel das lernstrategische Vorgehen, das Zeitmanagement und die Auswahl von Lehrveranstaltungen oder Studienschwerpunkten. Außerdem wirken sich Hochschulprüfungen auf die Interaktion in den studentischen Gruppen und besonders zu den Lehrenden aus.

Für Hochschullehrende sind Prüfungen ebenso ein wesentlicher, meist wenig beliebter Teil ihres Arbeitsalltags: Es wird über Prüfungs- und  Korrekturbelastungen diskutiert, über Plagiatsfälle oder die mangelnde Studierfähigkeit der Studierenden geklagt. Selten wird aber darüber gesprochen, wie Lehre, Lernen und Prüfungen zusammenhängen und wie man Hochschullehre und die dazugehörigen Prüfungen gestalten sollte, damit Studierende nicht nur auswendig lernen.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die vielfältigen Funktionen von Hochschulprüfungen und stellt – auf Grundlage des Modells „Constructive Alignment“ von John Biggs – die Bedeutung von Prüfungen für studentisches Lernen vor. Ferner werden Konsequenzen für die hochschuldidaktische Fortbildung aufgezeigt und konkrete Handlungsmöglichkeiten für Hochschullehrende diskutiert. Daraus ergeben sich Gestaltungsmöglichkeiten für Lehre und Prüfungen mit dem Ziel, dass mehr verstanden und angewendet als einseitig Wissen vermittelt und stur auswendig gelernt wird.