(Umwelt-)Proteste als Kommunikationsmittel

Frei nach Niklas Luhmann  ließe sich sagen: Alles was ich über Klimaproteste und Klimaprotestbewegungen weiß, weiß ich über die Medien.

Die Informationen über Protestbewegungen können aus medien- und kommunikationswissenschaftlicher Sicht als Kommunikation von Protestbewegungen, Kommunikation in Protestbewegungen und Kommunikation über Protestbewegungen analysiert werden. Damit können Proteste selbst als Kommunikationsmittel verstanden werden. Kommunikation über Proteste und Protestbewegungen wiederum kann als Kommunikationen von Medienakteur:innen charaktersiert werden, die den Ansprüchen von Nachrichten faktoren und Redaktionslinien gerecht werden. Weil Klimawandelbewegungen von Medienberichten abhängig sind, um ihre Anliegen und Ziele in die Gesellschaft zu transportieren, müssen die Proteste selbst Nachrichtenwert generieren. Der professionellen Berichterstattung gegenüber stehen Kommunikationen in und über Soziale Medien, die keinerlei Qualitäts- und Objektivitätsansprüchen genügen. Die Logiken der Sozialen Medien unterliegen der Steigerung der "Aufmerksamkeitsökonomie" und dem Verkauf von Werbung , was sich gerade durch affektgeladene, und zumeist hasserfüllte, Postings erreichen lässt. Klimawandelprotestbewegungen nutzen deshalb selbst Soziale Medien, um Bewusstsein für das Problem des Klimwawandels, die Forderungen an die Politik und die Ziele der Protestbewegung zu kommunizieren. Auch für Rezipient:innen ist es nützlich Informationen von und über Klimawandelproteste und Protestbewegungen besser einzuordnen.