„Parole müssen sie mir geben, eidlich, schriftlich, /Sich meinem Dien...

Schiller hat nach eigener Aussage nur den dritten Teil der Trilogie, Wallensteins Tod, als eine Tragödie im klassischen Sinn begriffen – als tatsächlich „tragisch“ also nur das Mordkomplott in Eger erachtet. Allerdings lässt sich die tragische Wendung, das Abrücken der Offiziere von Wallenstein, nicht ohne die vormalige Treuebekundung im Zweiten Teil verstehen. In den Piccolomini fordert Wallenstein ein unbedingtes Loyalitätsversprechen, in dem Illo ein „Bündnis widern Hof“ wittert. Dieses Bündnis, von Schiller als „Friedländische Verschwörung“ bezeichnet, wendet sich schließlich gegen Wallenstein selbst. In der manipulierten Eidesformel zeigt sich auf handlungssteuernde Weise der „Doppelsinn des Lebens“, den Wallenstein später beklagen wird. Mittels Szenenanalyse arbeitet der Vortrag mit Blick auf die Quellen, die Schiller zur Bearbeitung studierte, heraus, wie die „Verschreibung“ im Drama funktionalisiert wird.