Veranstaltung: Liebe und Ökonomie: Literarische Aushandlungen
Stammdaten
Titel: | Liebe und Ökonomie: Literarische Aushandlungen |
Beschreibung: | Als lebensweltliche Phänomene, literarische Konstruktionen und Begriffe stehen „Liebe“ und „Ökonomie“ im Dialog oder verschließen sich voreinander, treten in Beziehung und trennen sich wieder, gehen immer wieder ein Verhältnis ein. Die Vorträge der Tagung legen ihren Fokus auf die Befunde und Beteiligungen der Literatur – im Spannungsfeld zwischen Höhenkammtexten und Unterhaltung, entlang historischer Markierungen und Entwicklungen und als Bestandsaufnahme der Gegenwart. „Liebe hat Konjunktur – nicht nur als romantisches Ideal oder soziale Norm, die unsere privatesten zwischenmenschlichen Beziehungen reguliert, nicht nur als beständig vermarktetes Versprechen auf ein geglücktes Leben, sondern auch als Gegenstand philosophischer sowie kultur- und sozialwissenschaftlicher Reflexion“, so Paul Keckeis, Gerda E. Moser und Viktoria Walter, die die Tagung organisieren. Von Alain Badious „Lob der Liebe“ bis zu Slavoj Zizeks „love is evil“, von der Poetik der Liebe bis zu ihrer Soziologie verdankt die Interdependenz zwischen Liebe und Ökonomie ihre besondere Aktualität nicht zuletzt der Tatsache, dass die „wechselseitige Durchdringung von Kapitalismus, Sexualität, Geschlechterverhältnissen und Technologie“ unter den Bedingungen der „hypervernetzten Moderne“ (Eva Illouz) besonders deutlich zu Tage tritt. Seit Niklas Luhmann, der die These formuliert hat, dass die Liebe eine Erfindung der Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts gewesen sei, die unsere „westlichen“ Vorstellungen von Sexualität und Lust, Beziehung und Familie präge, stützt sich gerade die Soziologie der Liebe immer wieder auch auf die Literatur; etwa, um die Historizität ihres Gegenstands zu veranschaulichen oder um zu zeigen, dass das Konzept der romantischen Liebe keine besondere anthropologische Plausibilität besitze. Ausgehend von der Beobachtung, dass sich literarische Texte nicht in der Affirmation oder Subversion bestehender gesellschaftlicher und diskursiver Ordnungen erschöpfen, sondern ebendiese Ordnungen auch selbst stiften, stabilisieren oder dekonstruieren können, soll im Rahmen der Tagung eine literaturwissenschaftliche Revision der spannungsreichen Konstellation Liebe & Ökonomie unternommen werden. Dabei schließen die Referent*innen an Arbeiten u.a. von Joseph Vogl (Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen, 2002), Franziska Schößler (Femina Oeconomica. Arbeit, Konsum und Geschlecht in der Literatur, 2017) und Annemarie Opp (Liebe und Konsum. Ästhetik und Poetik eines Zusammenhangs, 2019) an und fragen: Welche ästhetischen und politischen Potenziale entfalten sich in fiktionalen Ausgestaltungen des Spannungsfelds Liebe & Ökonomie? Wie konstruiert und hierarchisiert oder dynamisiert die Literatur jene Oppositionen – Kalkül und Leidenschaft, Sparsamkeit und Opulenz, Nüchternheit und Rausch, Sicherheit und Freiheit –, die Liebe und Ökonomie gleichermaßen strukturieren? Welche Nuancierungen, Verflechtungen, Widersprüche oder historischen (Dis-)Kontinuitäten werden in Texten lesbar, die sich in dieses Spannungsverhältnis eingeschrieben haben? |
Schlagworte: | Liebe, Ökonomie, Literatur |
Kurztitel: | |
Ort: | Universität Klagenfurt |
Staat: | Österreich |
Zeitraum: | 12.11.2020 - 14.11.2020 |
Veranstaltungsstatus: | stattgefunden (online) |
Kontakt-Email: | - |
Homepage: | - |
VeranstalterInnen
MitarbeiterInnen | Zeitraum | |
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Paul Keckeis (intern) |
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Gerda Elisabeth Moser (intern) |
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Viktoria Gisela Christina Walter (intern) |
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Zuordnung
Organisationseinheit | ||||
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Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften
Institut für Germanistik Abteilung für Sprach- und Literaturwissenschaft
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Kategorisierung
Förderungstyp | Sonstiger |
Veranstaltungstyp |
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Sachgebiete | |
Forschungscluster | Kein Forschungscluster ausgewählt |
TeilnehmerInnenkreis |
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Veranstaltungsfokus |
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
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Arbeitsgruppen | Keine Arbeitsgruppe ausgewählt |
Finanzierung
Kooperationen
Forschungsaktivitäten
(Achtung: Externe Aktivitäten werden im Suchergebnis nicht mitangezeigt)
Projekte | Keine verknüpften Projekte vorhanden |
Publikationen |
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Veranstaltungen | Keine verknüpften Veranstaltung vorhanden |
Vorträge |
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Vorträge der Veranstaltung
„Eros als Machtinstrument. Zur Verflechtung von Libido und Ökonomie in Schnitzlers Erzählung Spiel im Morgengrauen“.
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B. Neymeyr |
Im Haushalt der Gefühle. Zum Liebeskonzept populärer New-Adult-Romane
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G. Moser |
Munus amoris. Beobachtungen zur Liebesgabe im Parzival und im Prosa-Lancelot
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S. Seelbach |
Kinder- und jugendliterarische Motive der Liebe im Zeichen ihrer ökonomischen Rahmenbedingungen. Ausgewählte Beispiele.
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A. Rußegger |
Aufhebungen der Ökonomie: Liebe & Krieg in Robert Musils "Mann ohne Eigenschaften"
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A. Boelderl |
Ökonomische Liebeshändel. Zweisamkeit und Geld in spätmittelalterlichen Mären.
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A. Kemper |
Heine, Kraus, Adorno. Zur Ökonomie des lyrischen Tauschs.
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P. Keckeis |
„Einen Gemahl verlieren heißt zehen Cicisbeo Profit machen.“ Korrumpierbarkeiten der Liebe in Schillers Verschwörung des Fiesko zu Genua
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V. Take-Walter |
Die Disziplinierung der Leidenschaft im Konzept des bürgerlichen Liebes- und Familienideals: eine variable Konstante der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts
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P. Kucher |