Helfen im Führungskräfte-Coaching als k...

Der folgende Beitrag fokussiert die interaktive und prozessuale Aushandlung von Helfen als sozialer sprachlicher Praktik im Beratungsformat Führungskräfte-Coaching. Coaching wird dabei als helfende Interaktion konzeptualisiert, die auf endemischen kommunikativen Aufgaben ‚Beziehungsgestaltung‘ und ‚Wissenskonstruktion‘ basiert und in verschiedenen, sie prägenden, Spannungsfeldern stattfindet. Im Zentrum der Analysen stehen Fragen, welches Verständnis von ‘Helfen im Coaching‘ die beteiligten Coach und Klient*in in die Interaktion bringen, welches erwartbare sprachliche Verhalten sie daraus für sich selbst und ihr Gegenüber in der Interaktion ableiten, wie sie diese (unterschiedlichen) Erwartungen implizit oder explizit thematisieren und aushandeln, und wie sie ihre helfende Beziehung und ihre jeweiligen asymmetrischen Rollen als helfende und Hilfe-empfangende Person im Coaching-Gespräch vor dem Hintergrund der Coaching-spezifischen Handlungsrationale aushandeln. Anhand der linguistischen Dokumentation und Analyse von Ausschnitten einer Coaching-Erstsitzung wird exemplarisch und pointiert aufgezeigt, wie „Helfen“ als sprachlich-diskursive Praktik im Beratungsformat Führungskräfte-Coaching zwischen professionellem Selbstverständnis im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ und Klient*innen-Orientierung (client design) vorbereitet wird.