Dem Körper und leiblichen Erfahrungen werden im Leben von Menschen mit Behinderungen wenig Bedeutung beigemessen. Menschen mit Behinderung und deren Körper werden in erster Linie als „normabweichend“ kategorisierend in den Blick genommen. Perspektiven von Frauen mit Behinderungen selbst auf ihre Körper, ihre Einstellungen, Erfahrungen und Zugänge zu Schönheit und Körpermodifikationen blieben in der Forschung bislang weitgehend ausgespart. Gleichwohl beschäftigen diese Fragen Frauen mit Behinderungen offenbar mehr, als gemeinhin angenommen wird. Im Rahmen der Auswertung von Interviews aus dem an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) durchgeführten partizipative Forschungsprojekt „Junge Frauen mit Lernschwierigkeiten zwischen Selbst- und Fremdbestimmung“ (Sigot 2017), kamen damit verbundene Erfahrungen von Frauen mehrfach explizit zur Sprache, obgleich sie im Projekt nicht im Fokus der Forschung standen. Im Qualifikationsprojekt „Körpermodifikationen und leibliche Erfahrungen in der Adoleszenz“ (Julia Ganterer) wurde nach den Erfahrungen und Inter-Subjektivierungsprozessen von jungen Heranwachsenden geforscht, durch die Zusammensetzung der Stichprobe konnten auch Erfahrungen einer Jugendlichen mit Behinderung erhoben werden[1]. Der Pojektbericht stellt Perspektiven von Frauen mit Behinderungen, die in einem partizipativen Forschungsprozess mit Beteiligung einer Referenzgruppe erhoben wurden, differenziert dar.
[1] Zu beiden Projekten wurden mit Förderung der Publikationskosten durch den Forschungsrat der Universität Klagenfurt Monographien im Budrich-Verlag veröffentlicht, siehe Literaturverzeichnis.
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