Stammdaten

Literatur - Ästhetik - Bildung. Ästhetische Erfahrung und Literarisches Lernen in institutionalisierten Lernkontexten
Beschreibung:

Die explizite Verteidigung des spezifisch Literarischen, wie man sie inzwischen in zahlreichen Monographien (Andresen 1999, Engler/Möbius 2006), Aufsätzen (Abraham 2000, Baum 2007, Förster 1991, u. 2002, Steinbrenner/Wiprächtiger 2006) und auch als Grundgedanke von Sammelbänden (Härle 2004, Winkler/Masanek/Abraham 2010) findet, stellt eine gegenläufige Bewegung und Antwort auf die Diskurse der Kompetenzorientierung und Standardisierung dar, die die Literaturdidaktik nun schon seit Jahren hervorzubringen gezwungen wird. Ein Beispiel wäre auch die Kontroverse um den Aufsatz "Alte Meister – Über die Paradoxien literarischer Bildung" von Werner Wintersteiner, der eine Krise der traditionellen Vorstellungen von Kunst und Literatur in der Gesellschaft konstatiert, die von der Literaturdidaktik noch längst nicht in ausreichendem Maße zur Kenntnis genommen worden sei (vgl. Wintersteiner 2011, S. 7f.). Als weiteres Symptom dieser Krise mögen auch die Reaktionen auf diesen Aufsatz gelten, der sowohl zornige als auch zustimmende Repliken, in jedem Fall aber ein beachtliches Echo hervorbrachte.  

Wie immer man diese Debatte beurteilen mag, sie ist jedenfalls eine Antwort auf das sich durchsetzende Paradigma eines bildungstheoretischen Praktizismus, der das Unermessliche dem Prinzip „Brauchbarkeit“ in jeder Hinsicht unterzuordnen bereit ist. Im Lichte einer kompetenzorientierten Literaturdidaktik wird es zunehmend schwierig, den Wert des Literarischen an sich zu verteidigen, Ansprüche des Anderen – der Kunst im Allgemeinen und des Literarischen im Besonderen – hörbar und als sinnhaft erfahrbar zu machen. Dennoch sind diese Ansprüche und ihre Bedeutung im Erleben all derer, die sich im schulischen oder universitären Bereich mit der Vermittlung von Literatur beschäftigen, immer präsent, und das macht die Fragilität der derzeit geltenden Paradigmen offensichtlich.

Das Projekt möchte Grundlagen für eine neue Diskussion über den Stellenwert des Literarischen und über das Selbstverständnis der Literaturdidaktik schaffen und widmet sich der Frage, worin das Besondere des Literarischen besteht und auf welche Weisen der Literaturunterricht dieser besonderen Ästhetik  und den Ansprüchen des lesenden Subjekts gleichermaßen gerecht werden kann.  


Schlagworte: Literarisches Lernen, Ästhetische Bildung, Stellenwert des Literaturunterrichts, Verstehen und Nicht-Verstehen, ästhetische Erfahrung, literar-ästhetische Kompetenz
Kurztitel: Literatur - Ästhetik -Bildung
Zeitraum: 01.04.2014 - 31.12.2018
Kontakt-Email: hajnalka.nagy@aau.at
Homepage: http://www.uni-klu.ac.at/deutschdidaktik/inhalt/1.htm

MitarbeiterInnen

Kategorisierung

Projekttyp laufender Arbeitsschwerpunkt
Förderungstyp Sonstiger
Forschungstyp
  • Grundlagenforschung
Sachgebiete
  • 605004 - Kulturwissenschaft
  • 503011 - Fachdidaktik Geisteswissenschaften
  • 602016 - Hermeneutik (603106)
  • 503007 - Didaktik
  • 602003 - Allgemeine Literaturwissenschaft
  • 602014 - Germanistik
  • 603101 - Ästhetik
  • 602053 - Vergleichende Literaturwissenschaft
Forschungscluster
  • Bildungsforschung
Genderrelevanz Genderrelevanz nicht ausgewählt
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: I)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Keine Förderprogramme vorhanden

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt