Formen und Funktionen von Fragen im Co...

Das Forschungsprojekt fokussiert ein zentrales Interventionsinstrument im Coaching, Fragen. Mit Hilfe einer kombinierten qualitativen Methode (strukturierte qualitative Inhaltsanalyse und Konversations- bzw. Diskursanalyse) soll dieses wesentliche Coaching-Instrument zum ersten Mal in seiner tatsächlichen diskursiven und sequentiellen Realisierung im konkreten Coaching-Prozess bzw. – Gespräch erforscht werden. Die Studie erfolgt in Kooperation mit Dr. des. Silvia Deplazes vom Institut für Angewandte Psychologie an der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Leiterin des Fachbereichs Diagnostik und Intervention und Spezialistin für Coaching (e.g. Deplazes 2015).

Die Studie soll einen ersten Abgleich zwischen der Darstellung des Interventions-instrumentariums „Fragen“ in Lehrbüchern und Standardwerken zu Coaching und der tatsächlichen Verwendung von Fragen in authentischen Coaching-Gesprächen liefern. Dadurch werden detailliertere Forschungsfragen bezüglich einer Typologisierung von Fragen im Coaching generiert, die dann in einem größeren, interdisziplinär und international ausgerichteten Forschungsprojekt  anhand neu erhobener Coaching-Daten und mit Hilfe der Kombination von quantitativen und qualitativen Methoden bearbeitet werden sollen (angestrebt wird ein Antrag für das DACH-Projekt in der Kooperation zwischen FWF-Österreich, SNF-Schweiz und DFG-Deutschland). Ziel des angestrebten Forschungsprojekts wird sein, psychologisch und sprachlich-diskursiv erfolgreiche Praktiken im Zusammenhang mit Coaching-Fragen aufzudecken (cf. Grant & O’Connor 2010: 110) und dabei eine Verknüpfung von Wirksamkeits- und Prozessforschung im Coaching zu schaffen, wie sie seit einiger Zeit vermehrt u.a. von de Haan et al. (2010) oder Graf (2011) gefordert wird.

Ziel meiner / unserer explorativen Studie ist es, einen ersten Einblick in die tatsächlich verwendeten Fragetypen (Form(en) und Funktion(en)), ihre lokale und sequentielle Einbettung in das Coaching-Gespräch sowie in ihre diskursive Realisierung zu bekommen. Erste Hypothesen über eine mögliche interaktionale Systematik als Charakteristikum der helfenden Interaktion ‚Coaching‘ sollen so abgeleitet werden (vgl. Spranz-Fogasy 2010).