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(II) Dynamics of Capitalism: The Social Structure of Competition
Beschreibung:

Die Wirtschaftswissenschaften, so die Kritik von Seiten der "neuen" Wirtschaftssoziologie, betrachteten die Institution des Marktes zumeist als eine Art Black Box, in der sich Angebot und Nachfrage „irgendwie“ treffen und aushandeln. Dass Märkte vielmehr aber auch auf hochgradig sozialen Prozessen basieren und diese darstellen, das wurde vermehrt von der Soziologie hervorgehoben. Gerade auch Märkte sind Orte sozialen Lebens und Tausches mit inhärenten sozialen Strukturen und Regelhaftigkeiten. Davon zu abstrahieren, impliziert eine inadäquate akademische Wahrnehmung des Innenlebens einer der zentralen Institutionen der Ökonomik überhaupt. Unter Einbezug von Überlegungen der Netzwerktheorie, der Kultursoziologie, der Organisationstheorie und vor allem der historischen und vergleichenden Soziologie firmierte sich eine neue Form von Wirtschaftssoziologie, für die der Begriff der „social embeddedness“ in gewisser Weise als konzeptioneller Schirm fungierte. Ein solides Fundament für weitere Forschungen stellen folgende drei Grundannahmen dar (1.) die Verfolgung ökonomischer Ziele wird normalerweise begleitet von Zielen nicht-ökonomischer Art, zu denen Geselligkeit, soziale Anerkennung, Status und Macht gehören; (2.) ökonomisches Handeln ist (wie jedes Handeln) sozial situiert und kann nicht allein durch individuelle Motive erklärt werden; es ist eingebettet in bestehende Netzwerke persönlicher Beziehungen und wird nicht von atomisierten Akteuren ausgeführt ...; (3.) ökonomische Institutionen entstehen (wie alle Institutionen) nicht automatisch in irgendeiner Form unvermeidlich aufgrund äußerer Umstände, sondern sie sind 'sozial konstruiert (Granovetter 2000, 201). Unter Berücksichtigung dieser Prämissen lassen sich diverse Bereiche des Wirtschaftslebens adäquater untersuchen, als „enge“ Ökonomen das bisher zu leisten vermochten: Das kann empirisch und theoretisch an Beispielen exemplifiziert werden, die bislang eher als Paradeanwendungsfelder der Ökonomik galten. Das Beispiel von Märkten war bereits genannt. Ein anderes ist der Bereich der Konsumforschung. Konsum fußt grundlegend auf der Prämisse unterschiedlicher Präferenzen von Wirtschaftsindividuen, Konsumentscheidungen zu tätigen und Einkommen zu verwenden. Diese Präferenzen sind in hohem Maße sozial erlernt und sozial geprägt und fallen insofern in die Domäne eoner sozioökonomischen Forschung. Auch für soziale Moden gilt, dass sie in erster Linie ein Phänomen sind, welches einer soziologischen Diskussion und Forschung bedarf. Zu den wichtigen weiteren Fragen und Forschungsbieten gehört auch das Thema der Netzwerkforschung. Netzwerke können in gewisser Weise als eine Art Scharnier zwischen soziologischen Mikro- und Makrodimensionen fungieren. Sie integrieren gleichermaßen die Handlungs- und Kommunikationsebene mit Fragen von struktureller Selektion und sozialem Wandel. Netzwerke fungieren als "Sets" von Präferenzen und Sozialkontakten von Individuen und Gruppen und zwischen Institutionen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt Insgesamt versucht dieser Forschungsbereich, Entwicklungsdynamiken in Bereichen der Ökonomie und der Sozialwelt theoretisch und empirisch zu rekonstruieren, um den dynamikinhärenten Fermenten auf die Spur zu kommen. Hierzu gehören nicht nur die Problematisierung von Innovationen und sozialen Moden, sondern durchaus auch das weitere Panorama des sozialen und wirtschaftlichen Wandels mit dessen Evolutionsgenese.

Schlagworte: capitalism, competition
Kurztitel: n.a.
Zeitraum: 01.01.2011 - 30.09.2022
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MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Dieter Bögenhold (intern)
  • Projektleiter/in
  • Kontaktperson
  • 01.01.2011 - 30.09.2022
  • 01.01.2011 - 30.09.2022

Kategorisierung

Projekttyp laufender Arbeitsschwerpunkt
Förderungstyp Sonstiger
Forschungstyp
  • Grundlagenforschung
Sachgebiete
  • 54 - Soziologie *
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Genderrelevanz 100%
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: n.a.)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Keine Förderprogramme vorhanden

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt